Wir müssen reden, findet unsere Bloggerin und ruft bei Hotelier Lars Kaiser an…
1. Sorry, aber ich habe echt keine Zeit, hier groß rumzuquatschen. In meinem Kalender steht nämlich für heute, 17 Uhr: Tea Time mit dem Boss. Dahinter steckt ein hochoffizieller Anlass, ein Interview, das ich mit Lars Kaiser führen werde, dem Inhaber des Starnbergsee Hideaways. Wir wollen ein bisschen über, was sonst, die Krise plaudern, sein neues Leben als Hotelier am Starnberger See und ob er irgendwo im Keller vielleicht doch noch einen dieser hübschen Chester Sessel für meinen Schreibsalon übrig hat. Ich bin ein bisschen nervös, weswegen ich mich schon mal in mein Businesskostüm geworfen habe, in dem ich aussehe wie eine Nachrichtensprecherin. Sehr erwachsen und ein bisschen unterkühlt. Ich meine, wenn man schon alleine zur Tea Time im Schreibsalon sitzt, sollte man wenigstens so tun, als hätte man sein Leben im Griff. So, und jetzt seid ihr natürlich alle total gespannt, was der Boss so zu sagen hat. Das ganze Interview erscheint demnächst hier zur Tea Time. Stay tuned....
2. Das war auch schon der Höhepunkt meines Blogs. Ich führe nämlich seit dem Lockdown das Leben einer Zwölfjährigen. Letzten Sonntag erwachte ich vom Schneefahrzeug und drehte mich nochmal um, erwachte vom Lärm im Nachbargarten und drehte mich nochmal um, erwachte vor Hunger, klappte die Augen auf und ging erstmal meinem Lieblingshobby in diesen Tagen nach: Insta-Hopping, so nenne ich das, wenn ich stundenlang durch das Leben der anderen Seekinder surfe, ohne mich dabei bewegen zu müssen.
- Einer meiner liebsten Starnbergersee-Accounts auf Instagram ist übrigens der von @tanjavalerienglowacz, was ich fließend aussprechen kann. Die Ammerländerin macht nicht nur schöne Fotos, sondern führt auf ihrem Podcast „Gespräche über Wandlung“ auch super Interviews mit spannenden Menschen.
- Oder Viktoria Lauterbach (@viktoria.lauterbach), deren Kuchenrezepte mir immer ein bisschen Angst machen. Aber mit ihrem Sauerkrauttopf (pssst: Heiners Leibspeise) hatte sie mich!
- Oder @rebelinanewdress, die auch im Winter baden geht, also im See. Dass es der Ammersee ist, ist ja jetzt nicht sooo wichtig.
- Oder die Jungs von @woodensailboat. Ihnen und ihren schnittigen Segelschiffen folge ich schon sehr lange, weil, naja, ich bin schließlich eine von ihnen. Ich besitze nämlich auch ein Boot, zwar nur ein kleines Ruderboot mit Elektromotor hinten dran, aber pfff, Seemann ist Seemann, sage ich immer.
- Als Seekind folgt man natürlich auch einigen Fischern und Traditionsgasthäusern am See (@zumfischmeister, @beimfischer, @fischgefluester, @strandhousestarnberg, @fischrestaurant_dechant (Foto), @steg1possenhofen, @nordbad_tutzing, @kleinesseehaus, @würmseestüberl, @seestubn.percha). Man muss schließlich wissen, wer den größten Fang gemacht hat und wann man wo mit Steckerlfisch und fettigen Fingern sitzen kann.
- Und natürlich @thestarnbergseehideaway, aber das wisst ihr natürlich alle, meine kleinen Hobby-Seekinder.
- Und dann gibt es da noch den Account @seehoch5, den ich extrem feiere. Ihn müsste es eigentlich auf Rezept geben! Denn all die schönen Fotos vom See machen schlagartig glücklich. Und erinnern mich immer daran, das zu tun, was ich am liebsten tue: an den See fahren, den Kopf in den Himmel strecken, die klare Luft einatmen und laut Danke schreien.
3. Himmelherrgottnochmal, das hätte ich beinahe vergessen zu sagen: Ich selbst habe doch auch einen Account auf Instagram! Er heißt (Vorsicht Werbung!) @katjas.notizen, und wenn ihr mich dort besucht und meine kleinen Geschichten lest, würde mich das sehr freuen. Ich beantworte auch jede
Fanpost höchstpersönlich, also wenn ich nicht gerade auf dem Steg vom Starnbergsee Hideaway rumhänge oder auf dem lila Samtsofa sitze und mich bedienen lasse. Manchmal muss ich einfach dorthin durchbrennen, Pralinen von Schindler Delikatessen und ein Fernglas in mein Täschchen packen und 28 Kilometer von Starnberg nach Seeshaupt ans Südufer fahren und am Ostufer entlang wieder zurück in die Stadt. Im Lockdown habe ich das sehr oft gemacht. Das Wasser war glasklar, und während ich einsam am verschneiten Ufer des Hideaways stand, fielen mir zwei Dinge ein: 1. Ich brauche dringend neue Wollsocken. 2. Ich bin eine glückliche Frau.
4. Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären… Wie oft höre ich, dass Menschen genervt sind, von der Pandemie, der Langeweile und sich selbst. Auch mir geht das manchmal so, aber ich habe eine Liste mit Dingen parat, die mich auch in der Krise bei Laune halten – vor allem dann, wenn mir mein inneres Leuchten ein wenig abhanden kommt. Meine Alltime Number One: Doombird's "Sheer". Seinen Feelgood-Song sehr laut und in Dauerschleife zu hören, kann ich nur jedem ans Herz legen.
Zweitens: Schon vor zwölf den ersten Apfelpunsch im Gasthaus Zum Fischmeister in Ambach trinken (am Wochenende gibt`s hier den charmantesten Fensterverkauf am See). Oder gleich nebenan im Café SeeLiebe einen Coffee to go ordern. Am schönsten ist es hier unter der Woche, wenn alle anderen arbeiten müssen.
In der Sonne rumstehen, auf den See, in die hübschen Gärten oder einfach nur in seinen schwarzen Espresso starren, dazu einen Apfelkuchen essen und für einen Augenblick glauben, man hätte keine Probleme.
Drittens: Vom Hotel bis zum Gasthaus „Buchscharner Seewirt“ laufen und darüber nachdenken, ob man sich nicht doch einen Hund wünschen soll.
Viertens: Langlaufen lernen. Diese lustige Idee hatte ich, als ich mich neulich zufällig auf die Website www.tutzinger-loipe.de verirrte und mich stundenlang durch das kleine Schneetagebuch scrollte.
Fünftens: Über den zugefrorenen Maisinger See bei Starnberg spazieren. Man weiß nie, ob man sich freuen oder schämen soll: Selten so viele Menschen auf einmal gesehen… Im Winter kann man hier prima Eisstockschießen und Schlittschuh laufen, im Frühling pfeifend um den ganzen See wandern.
Sechstens: „Die Vogelhochzeit“ der Starnberger Seespatzen am Dampfersteg hören und das sichere Gefühl haben: Bald ist Frühling!
Siebtens: Alle grauen Wolken, die nicht meine sind, weiterziehen lassen.
5. Mal was ganz anderes: Ist nicht bald Valentinstag? Man hat mir noch nie etwas geschenkt zu diesem Fantasy-Love-Festtag. Klingt das jetzt sehr verbittert? Sollte mein Boyfriend also diesen Blog lesen, ich würde mir roten Nagellack wünschen oder ein rotes Schlüsselband aus dem Starnberger Conceptstore „Fine little things“ oder rote Tulpen. Aber Liebe, Liebe wäre mir noch lieber.
Weswegen ich den heißesten Tipp für alle Romantiker unter der Starnbergersee Sonne habe: Auch wenn wir zum Valentinstag kein Romantik-Dinner im Hideaway buchen können, sollten wir uns trotzdem auf den Weg hierher machen. In der Nähe des Hotels befindet sich nämlich
das Tor zur Liebe, kurz vor der Ortsausfahrt Richtung Penzberg links. Der Ausblick bringt jedes Herz zum Kochen. Nichts, was das Auge stört, nur Himmel und Berge – und die Osterseen so schön, dass man es im Kopf nicht aushält. Wer einmal dort war, ist verknallt für alle Zeit...
Sending love and light and inner sunshine.
Unsere Autorin Katja Schneider lebt am Starnberger See und schreibt auf ihrem Blog www.katjas-notizen.de über Plätze, die zum Ausflippen schön sind, und das Leben, das sie selbst nicht so ganz versteht.
Für uns macht sie sich ab sofort ein paar Gedanken, wie unsere Tage und Nächte (noch!) süßer werden. Also theoretisch jedenfalls.
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